Von Jordan Gross
Es war fast ein Jahr des unaufhörlichen Versuchs gewesen, meine eigene Plattform zu vergrößern. Ich war auf Twitter, Facebook, Instagram, LinkedIn, Medium, und ich wäre auch auf Tik Tok gewesen, wenn das 2018schon populär gewesen wäre. Meine bevorstehenden Skype-Interviews bei großen Unternehmen waren ein Anzeichen dafür, dass meine Zeit als Unternehmer immer kürzer wurde. Ich war bereit, wieder ins große Geschäft zurückzukehren, einen festen Zeitplan einzuhalten und für jemand anderen zu arbeiten.
An einem schönen Herbstmorgen ging ich mit einem meiner unternehmerischen Mentoren, Peter Shankmanjoggen. Er fragte mich, wie alles lief, und ich erzählte ihm von meinen bevorstehenden Vorstellungsgesprächen.
„Blödsinn!,“ sagte Peter mir ziemlich unverblümt. Ich sagte ihm, dass ich nicht die Fortschritte mache, von denen ich dachte, dass ich sie machen sollte. Ich hatte mir ein Jahr Zeit gegeben, und ich wollte vielleicht versuchen, dies nebenbei zu tun, aber es sei halt an der Zeit, einen Job zu finden.
„Blödsinn.“ Er sagte es mir noch einmal.
Ich solle dem Ganzen noch ein paar Monate mehr Zeit geben. Und ich solle mich fokussieren. Nicht darauf überall dabei zu sein, sondern nur darauf, in einem Bereich zu wachsen. Nach einem kurzen Gespräch darüber, welche Plattform mir am besten gefiel, entschied ich mich für LinkedIn, und so ich fing an.
Ich war brutal ehrlich über meine gegenwärtige Situation
Eines meiner Lieblingskonzepte in der Welt der persönlichen Entwicklung, das sich auf meine unternehmerischen Bestrebungen überträgt, ist radikale Offenheit. Ich bin ein unerschütterlicher Optimist. ich glaube immer daran, dass die Zukunft heller sein wird. Das heißt aber nicht, dass ich meine gegenwärtige Realität nicht akzeptieren kann.
Über alle meine Plattformen hinweg hatte ich etwa 20.000 (Seiten-)Aufrufe pro Monat zu allen Inhalten, die ich dort veröffentlichte. Ich hatte auch einen Coachingkunden, der mir 500 Dollar pro Monat für Karriereberatung zahlte. Dies waren die beiden Kennzahlen, von denen ich glaubte, dass sie bei dem, was ich aufzubauen versuchte, am wichtigsten waren.
Coaching-Dienstleistungen und monatliche Views
Diese Zahlen waren nicht das, was ich erreichen wollte.Ich will mit drei Coachingkunden gleichzeitig arbeiten, und ich will bei den monatlichen Pageviews im sechsstelligen Bereich liegen.
Meine radikale Offenheit sagte mir, du bist noch lange nicht so weit.
Mein unerschütterlicher Optimismus sagte mir, es ist absolut möglich , dorthin zu gelangen.
Ich machte einen richtigen Kassasturz
Bevor du dich in irgendeine neue Herausforderung stürzt, so spontan und aktionsorientiert du auch sein möchtest, ein bisschen Recherche tut gut. Da LinkedIn mein bevorzugter Ort war, verbrachte ich eine Woche damit, alles Mögliche auf der Plattform zu konsumieren. Ich habe mir Notizen über die Top-Inhaltsproduzenten gemacht. Ich habe erkannt, was bei ihnen funktioniert. Ich habe gemerkt, wann ihre Beiträge boomten und wann sie floppten.
Du musst dir die Besten in deinem Arbeitsbereich anschauen. Warum sind sie da, wo sie sind? Was machen sie anders? Was ist ihre Kernbotschaft? Wie kannst du ihren Prozess nachahmen, aber es zu deinem eigenen machen, um dich in diesem Gebiet zu profilieren?
Ich habe angefangen, zwanzig der am häufigsten gelesenen und gelikten Leute (zwischen 10.000 und 10.000.000 Follower) in meinem Bereich zu folgen und ich habe jeden ihrer Schritte studiert.
Ich begann zu kommunizieren
Sobald ich eine Woche damit verbracht hatte, all diese Inhalte zu lesen und herauszufinden, welchen Leutenich nacheifern wollfte, fing ich an zu kommunizieren. Ich gab Kommentare zu ihren Beiträgen ab. Ich habe die Kommentare anderer kommentiert. Ich schickte direkte Nachrichten.
Ich tat dies 20 Mal am Tag und hielt Ausschau nach jeder einzelnen der 20 wichtigsten Personen.
Aber wenn es ums Kommentieren geht, geht es nicht nur darum, ein „Gut gemacht!“ oder ein „Stimmt, ich stimme zu! Es geht darum, etwas Sinnvolles zu liefern und das Gespräch fortzusetzen. Vielleicht eine Frage stellen. Eine kurze Geschichte mitteilen. Erzähle über die Erfahrung eines Klientinnen. Hier kannst du dich wirklich hervorheben, indem du etwas anders machst als alle anderen
Ich bahnte Telefongespräche an
Nach ein paar Wochen, in denen ich mich ausschließlich online mit den Leuten beschäftigt habe – war es an der Zeit, mir offline ein paar Ratschläge zu holen.
Ich wandte mich an eine Reihe von Mikro-Influencern – Leute, die wie ich auch noch auf der Suche nach ihrem Platz im Linkedin Universum. Sie waren ansprechbar. Sie versuchten, mit ihrem Publikum in Kontakt zu treten. Sie waren bereit zu helfen.
Ich habe versucht, mit einigen der Megastars wie Gary Vee und Arianna Huffington in Kontakt zu treten, aber ohne Erfolg.
Ich begann, meine eigenen Inhalte zu teilen
Beachte, dass ich bis jetzt noch nicht erwähnt habe, dass ich mein Publikum vergrößert oder mein Coachingeinkommen erhöht habe. Das liegt daran, dass mein Business noch nirgends erwähnt habe. Vielmehr habe ich all die Arbeit hinter den Kulissen gemacht, die mir die besten Chancen geben würde, zu wachsen, wenn es an der Zeit wäre, mich anzubieten.
Nachdem ich einen ganzen Monat lang geduldig war und diese Art des Plattformwachstums studiert hatte, postete ich mein erstes Video. Ein kurzes und süßes Video mit meiner Oma über einen der glücklichsten Momente in ihrem Leben. Es bekam 15.000 Views. Ich hatte mit einem Beitrag fast meine vorherige monatliche Gesamtzahl erreicht.
Warum der Beitrag so gut lief? Ich hatte ihn an ein paar meiner neuen Mikro-Influencer-Kontakten geschickt und um Unterstützung gebeten.
Ich habe es an einige Leute geschickt, die ich im letzten Monat gesehen hatte, als sie Kommentare zu ähnlichen Beiträgen abgegeben haben.
Ich erzählte eine Geschichte, die nichts mit dem Geschäft zu tun hatte, oder damit, meine Anhängerschaft zu vergrößern, oder mehr Coachingkunden zu bekommen. Ich konzentrierte mich darauf, mein authentisches Selbst zu sein und anderen Freude zu bereiten.
Ich erzählte Geschichten über mich
Ob als Coach, Autorin oder Unternehmerin, du verkaufst immer dich selbst. Du verkaufst dein Selbstvertrauen, deine Persönlichkeit, deine Geschichte. Alle Inhalte, die ich für den nächsten Monat herausgab, waren entweder Geschichten aus meinem Leben, aus dem Leben meines Klientinnen, meiner Freunde oder meiner Familie, die meine Überzeugungen, Werte und Wege, Herausforderungen zu lösen, hervorhoben. Im Wesentlichen schuf ich Inhalte, die es den Leuten ermöglichten, mich zu mögen und mir zu vertrauen.
Du willst den Leuten nicht einfach erzählen, dass dein Produkt die besten Eigenschaften auf der ganzen Welt hat.. Zeige ihnen, warum dieses Produkt ein Leben verändern kann. Zeig ihnen, warum DU das Leben von jemandem veränderst.
Am Ende des zweiten Monats hatte ich 100.000 Seitenaufrufe allein auf LinkedIn. Zwei Menschen bestellten Coaching bei mir, eben weil sie meine Texte und Videos sahen. Ich konnte meine technischen Zahlen – wieviele Menschen etwas von mir sahen – verfünffachen und mein Coachingeinkommen verdreifachen. Aber das ist nicht der wichtigste Teil.
Der wichtigste Teil ist, dass ich nach zwei Monaten wieder zu Peter ging und mich bei ihm für seinen Rat bedankte. Ich dankte ihm für seine Motivation und seine Idee, meinen Fokus zu verlagern.
Peter lachte. „Ich habe nichts gemacht. Du hast nur mit der Arbeit angefangen, die am wichtigsten ist. Du hast deine Aufmerksamkeit auf das gerichtet, was du genossen hast, und bist dabei geblieben. Du hast es selbst herausgefunden. Du bist gescheitert und warst bereit, aufzugeben. Und gerade als du dachtest, alles sei verloren, hast du es noch einmal versucht. Und es hat funktioniert. Das ist Unternehmertum“.
Egal, wo du mit deiner Idee oder deinem Geschäft stehst, bitte gib dem Ganzen noch einen letzten Versuch. Versuche etwas anderes. Versuche, dich auf eine einzige Sache zu konzentrieren. Arbeite auch an den Dingen „hinter den Kulissen“, die nicht direkt auf den Verkauf abzielen. Der Prozess allein wird es schon wert sein.
Dieser Artikel stammt aus der Feder unseres fantastischen Gastautors Jordan Gross. Viele weitere tolle Texte findest du hier (link). Wie immer gilt: die Meinung in diesem Text muss nicht unbedingt jener der Butterseite entsprechen.
Quellen: Foto von Anneka / Shutterstock