Jeder hat schlechte Tage. Du verbringst deine Zeit damit, in Selbstmitleid zu zerfließen über kleine Rückschläge, Ablehnung und die allgemeine Ungerechtigkeit des Lebens. Jede Minute, die Du in Niedergeschlagenheit verbringst, beraubt dich deiner Produktivität und des Glücks. Sie saugt dir die Zeit ab, die Du in deine Leidenschaft, deine Beziehungen und dein Wachstum stecken könntest. Ein einfaches Tool, um emotionale Belastbarkeit – Resilienz – aufzubauen, findest Du in diesem Artikel.
Du hast wahrscheinlich deine eigenen Trigger (Auslöser) – Dinge, die dich in einen deprimierten Zustand versetzen. Vielleicht läuft etwas nicht so, wie Du es dir gewünscht hast oder jemand hinterlässt einen vernichtenden Kommentar in deinen sozialen Medien. Vielleicht kündigt ein Kunde einen Vertrag oder dein Auto bleibt auf dem Weg zur Arbeit liegen.
Es gibt eine grenzenlose Anzahl dieser Trigger und Du fragst dich, wie Du jemals durch den Tag kommst, ohne dass dir jede Kleinigkeit deine Lebensfreude nimmt.
Du hattest also einen schlechten Tag – was jetzt?
Es gibt ein natürliches Gefühl der Deprimiertheit, das sich einstellt, wenn ein Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht. Wir mögen unterschiedliche Schwellenwerte besitzen, aber keiner von uns ist gefeit vor Enttäuschungen.
Problematisch wird es, wenn man sich an diese Negativität klammert. Sie verzehrt dich und lenkt dich von deiner Bestimmung, deiner Aufgabe und sogar von deinem täglichen Leben ab.
Diese Art von Restverzweiflung sorgt für ein unproduktives und unglückliches Leben. Du kannst mit diesem Zustand auf eine von zwei Arten umgehen:
- Lass die Zeit ihre Arbeit tun – ein paar Stunden, eine solide Schlafphase oder ein paar Tage der Besinnung und Versöhnung.
- oder gehe direkt in den Versöhnungsprozess.
Deine Genesung abkürzen
Natürlich, je früher Du über den Schmerz hinwegkommst, der deine Aufmerksamkeit befiehlt, desto schneller kehrst Du zurück, um dich auf Dinge zu konzentrieren, die dir Zufriedenheit bringen.
Als ich auf der Uni das Buch „Wer ein Warum zum Leben hat: Lebenssinn und Resilienz“* von Viktor Frankl gelesen habe, ist mir das erste Mal richtig bewusst geworden, dass man auch anders mit Krisen umgehen kann. Viktor Frankl war Professor für Neurologie und Psychiatrie in Wien, begründete die psychotherapeutische Schule der Logotherapie und Existenzanalyse.
Die letzte aller menschlichen Freiheiten, die man dem Menschen auch nicht unter den extremsten Bedingungen nehmen kann, ist die innere Freiheit. Jene Freiheit, sich zu den gegebenen Verhältnissen „so oder so“ einzustellen.
– Viktor Frankl *
Das Zitat allein wird dich nicht über den schlechten Tagestiefs bringen, aber die Anwendung dieses Zitats wird die Art und Weise verändern, wie Du enttäuschende Erfahrungen interpretierst.
Du besitzt die Antwort auf jeden Mist, den das Leben dir vor die Füße wirft. Es ist die einzige Freiheit, die sie dir niemals stehlen können, ‚die eigene Einstellung in jeder Situation zu wählen‘.
Das ist alles schön und gut, aber mitten in einer Krise brauchst Du ein praktisches Werkzeug – eines, das Du im wirklichen Leben anwenden kannst. Du brauchst einen Mechanismus, der es dir ermöglicht, deine Perspektive zu ändern und der dir den Vorteil einer sofortigen Rückschau bietet.
Sieh das große Ganze, statt isolierter Ereignisse
Wenn es um Karriere, Leidenschaft und sogar das Leben geht, neigen wir dazu, uns auf den Moment zu konzentrieren, anstatt ihn als einen Bogen zu betrachten, der sich über Jahrzehnte erstreckt. Wir sprengen kleine Ereignisse zu lebensverändernden Katastrophen:
- Du bekommst einen Ablehnungsbrief und fragst dich, wie das Leben so aus den Fugen geraten ist.
- Ein Klient sagt nein zu deinem Vorschlag; Du sitzt auf dem Bordstein, vergräbst deinen Kopf in den Händen und weinst.
- – Du verschüttest Kaffee auf dein Hemd und verfluchst die Ungerechtigkeit des Lebens.
Deine Konzentration auf den Moment mag für die Meditation und einen Großteil des Alltags funktionieren, aber sie gerät ins Wanken bei Umständen, die eine Perspektive und einen Kontext erfordern.
Wenn Du negative Situationen isoliert beurteilst, gibst Du deinem Schmerz ungeteilte Aufmerksamkeit, oft auf Kosten des Kontextes. In manchen Fällen ist Distanz gefragt, wenn man das Leben aus einer Sicht von 30.000 Fuß betrachtet.
Die Fünfundzwanzig-Jahres-Linse -Resilienz entwickeln
Es ist die Ansammlung von Erfahrungen, Entscheidungen und Reaktionen, die den Bogen deines Lebens bestimmen. Das Phänomen der Rückschau hilft dir, die Missgeschicke des Lebens neu zu interpretieren. Es gibt uns die zeitliche und emotionale Distanz, um Erfahrungen leidenschaftslos auszuwerten.
Im Nachhinein kann man nicht einfach einen Schalter umlegen, aber ein paar strategische Fragen werden dir helfen, die emotionale Distanz zu schaffen, die für eine ehrliche Bewertung erforderlich ist. Wie Du Rezilienz entwickeln kannst, wird sehr gut in dem Buch von Derick Howell: „Stress abbauen – Resilienz aufbauen“ beschrieben.


Erkenne deine Trigger (Auslöser)
Was ist der Auslöser deiner Verzweiflung? Für mich ist es Zurückweisung. Das kann Zurückweisung gegenüber meinem Schreiben, meiner Anwesenheit oder meiner Meinung sein. Es verletzt mich mehr als offene Kritik. Du hast wahrscheinlich andere Trigger.
Wenn dieser Auslöser einmal gedrückt ist, setzten Enttäuschung, Wut und Zorn ein. Das Universum überraschte dich voller Heftigkeit und jetzt bist Du ohne Chance auf Entkommen in die Ecke gedrängt. Es gibt nur eines: schnelle Flucht.
Ändere deine Perspektive. Betrachte das Unglück durch die Linse deines Zukunfts-Selbst.
Wie wirst Du diesen Rückschlag in fünfundzwanzig Jahren von heute an bewerten, mit dem Vorteil des Rückblicks und der Distanz?
Wahrscheinlich wirst Du dich in fünfundzwanzig Jahren nicht einmal mehr an die Erfahrung erinnern, die deinen Tag ruiniert hat. Wenn Du es tust, wird dir deine Ablehnung, dein Versagen oder das Hindernis als keine große Sache erscheinen.
Bis dahin wirst Du es im Rahmen einer Lebensspanne bewertet haben. Es wird dir in dem grandiosen Ganzen deines Seins unbedeutend erscheinen.
Der emotionale Schmerz wird sich aufgelöst haben. Du wirst dich fragen, warum Du dich überhaupt so sehr darüber aufgeregt hast. Du wirst vielleicht sogar deine Überreaktion auf den kleinen Rückschlag mehr bereuen als das Unglück selbst.
Wie wirst Du angesichts dieser neuen Perspektive reagieren?
Erinnere dich an die Botschaft von Viktor Frankl.* Du kannst dir aussuchen, wie Du reagierst. Es ist eine Freiheit, die niemand wegnehmen kann.
Wenn Du die heutigen Ereignisse als eine Nebensächlichkeit neu interpretieren willst, warum dann warten? Warum sich nicht entscheiden, es jetzt zu überwinden?
Fazit: So entwickelst Du Resilienz
Wir haben in diesem Artikel eine Reihe von verschiedenen Punkten behandelt.
1. Die eine Freiheit, die dir niemand nehmen kann, ist die Freiheit, auf eine gegebene Reihe von Umständen so zu reagieren, wie Du es für richtig hältst.
2. Schaut euch die unerwünschten Ergebnisse von heute im Kontext von zwanzig, dreißig oder vierzig Jahren in der Zukunft an. Wie wird dein zukünftiges Selbst diese Ergebnisse im Nachhinein und im Kontext eines erfüllten Lebens bewerten?
3. Welche Perspektive wird dir besser dienen – die von deinem zukünftigen Selbst oder die von deinem gegenwärtigen Selbst?
4. Warum warten, um diese Zukunftsperspektive zu gewinnen? Ihr könnt sie genauso gut jetzt annehmen.
Diese Übung wird fünf Minuten in Anspruch nehmen und sie wird eure Perspektive, eure Stimmung und eure Fähigkeit, durch Rückschläge, Aufruhr, Verlegenheit, Ablehnung und Versagen durchzuhalten, verändern.
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